Die Biene - Eine tragische Heldin

„Die ältere Bienendame, die der kleinen Maja behilflich war, als sie zum Leben erwachte und aus ihrer Zelle schlüpfte, hieß Kassandra und hatte großes Ansehen im Stock. Es waren damals sehr aufgeregte Tage, weil im Volk der Bienen eine Empörung ausgebrochen war, die die Königin nicht unterdrücken konnte.“

So beginnt der 1912 erschienene Roman „Biene Maja und ihreAbenteuer“, der spätestens durch die zwischen 1975 und 1980 produzierte deutsch-japanische Zeichentrickserie mittlerweile bei mehreren Generationen bekannt und beliebt ist.

Heute wirkt dieser erste Satz aus dem Kinderbuch wie Hellseherei.

Denn damals konnte noch niemand wissen, dass die Bienen von heute tatsächlich Anlass zur Empörung haben könnten.
Und vielleicht sogar Angst.

Denn die Bienen hierzulande und weltweit sind massiv bedroht.
Die Gefahr für sie lauert im Nektar und den Pollen der Pflanzenblüten aber auch im aufgewirbelten Staub und sogar im Wasser: Neonicotinoide – chemische Giftstoffen, mit denen Bauern das Saatgut ihrer Pflanzen beizen um die daraus hervorgehenden Gewächse vor Schädlingen zu schützen.

Es ist längst nachgewiesen, dass der Schadstoff für viele Bienen und andere Insekten tödlich ist. Zuletzt ging dies sogar aus einem Bericht der ansonsten industriefreundlichen europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit hervor.

Und die Tiere, die den Kontakt mit dem Pestizid überleben, verlieren die Orientierung. Das ist besonders für die Honigbiene ein Problem.
Denn normalerweise findet sie noch aus fünf Kilometern Entfernung zurück in ihren Stock.
In ihrem ganzen Leben fliegt sie etwa 800 Kilometer.

Um einen Teelöffel Honig zu erzeugen müsste eine Biene die Entfernung von München nach Moskau zurück legen und dabei mehr als eine Million Zwischenlandungen machen.

Schwer bei der Arbeit - die Hummel ist der dicke, große Buddy der Biene

Schwer bei der Arbeit - die Hummel ist der dicke, große Buddy der Biene

Was die Bienen auf der ganzen Welt tonnenweise und unermüdliche produzieren gehört zu den besten Lebensmitteln, die die Natur zu bieten hat. Süß, gesund, gehaltvoll und einfach köstlich.

Nicht zu vergessen ist, dass ein Bienenvolk neben dem goldenen Honig im Jahr etwa 350 bis 500 Gramm Wachs erzeugt.
Das ist nicht viel, denn um ein Kilogramm Honig zu lagern braucht es lediglich 20 Gramm Wachs, das die Bienen in Form von Wachsplättchen selbst erzeugen.
Auch die Waben produzieren sie selbst und sind dabei echte Künstlerinnen mit einer unnachahmlichen Präzision.
Denn die fertigen Waben stellen vollkommen gleichmäßige Sechsecke dar.

Wachs ist also die Seele des Honigs, der seinerseits der Geist der Blumen ist.

Die Biene selbst ist ein Gesellschaftstier; noch mehr als die Ameise. Das heißt: Sie kann nur zu Vielen leben.
Wenn sie aus ihrem vibrierenden, dicht bevölkerten Stock ausfliegen will, muss sie sich zunächst mit dem Kopf voran den lebenden Wall ihrer Artgenossen durchdringen.
Wenn sie dann ausschwebt, taucht sie für einen Augenblick ein in den blumenreichen Raum, wie der Muscheltaucher in den perlenreichen Ozean.

Aber sie muss, wenn ihr ihr Leben lieb ist irgendwann wieder zurück in den Dunstkreis ihre Gefährtinnen, wie der Taucher um Luft zu schöpfen.

Findet sie den Weg zurück nicht, so muss sie genauso sterben wie der Froschmann, der nicht rechtzeitig die Wasseroberfläche erreicht.

Doch genau das passiert immer öfter.
Während die Biene Pollen und Nektar sammelt und dabei unwillkürlich die Blüten unserer Nutzpflanzen bestäubt, so dass an ihnen die Frucht reifen kann, die uns Menschen ernährt, nimmt sie Pestizide auf, die ihrem Fleiß ein jähes Ende machen.
Überlebt sie den Kontakt mit den Chemikalien, kann sie den Weg nicht mehr nach Hause finden, und findet so ebenso den Tod.
Das ist umso tragischer, weil sie und ihre Artgenossen das Wachs erzeugt haben, das dem Menschen über Jahrhunderte in Form von Kerzen den Weg heimleuchtete und die Angst vor der Dunkelheit nahm.

"Wer seinen Wohlstand vermehren möchte, der sollte sich an den Bienen ein Beispiel nehmen. Sie sammeln den Honig, ohne die Blumen zu zerstören. Sie sind sogar nützlich für die Blumen. Sammle deinen Reichtum, ohne seine Quellen zu zerstören, dann wird er beständig zunehmen."

- Siddhartha Gautama, Längere Sammlung, 31

Die Biene ist also mehr als die meisten Tiere, die der Mensch für sich nutzbar gemacht, hat ein Kulturträger.
Und sie ist das Lebewesen, das dem modernen Menschen das Überleben sichert.
Denn ein Großteil der menschlichen Ernährung beruht auf der Bestäubungsleistung der Bienen.

Durch den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft werden also nicht nur die Bienen und andere Insektenarten in ihrer Existenz gefährdet, sondern mittel- bis langfristig auch der Mensch.

In der chinesischen Provinz Sichuan stehen bereits jetzt hunderte Menschen jedes Jahr wie verwachsene große Vögel Menschen in den Obstbäumen und bestäuben einzeln per Hand die Blüten, weil durch den maßlosen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln die natürlichen Bestäuber soweit dezimiert wurden, dass sie diese Aufgabe nicht mehr ausreichend erfüllen können.

Es geht auch anders - Schild über der Tür zum Lager für die pestizidfreie Bio-Baumwolle von Sense Organics

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Gleichzeitig belegen andernorts tausende Bio-Bauern auf allen Kontinenten, dass sie auch ohne diese Gifte auskommen und dennoch wirtschaftlich produzieren können.
Und Bio-Mode beweist darüber hinaus, dass unsere Kleidung von der Saat bis zur Naht ohne Gift hergestellt werden kann.
Die Samen für die Bio-Biobaumwolle von SENSE ORGANICS wird beispielsweise kontrolliert biologisch gewonnen und die daraus gekeimten Baumwollpflanzen werden ausschließlich mit Naturdünger und natürlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln aufgezogen.
Die aus ihnen entstandenen Stoffe werden mit biologisch abbaubaren Hilfsmitteln produziert, ohne schwermetallhaltige Farbstoffe gefärbt, nur mit Sauerstoff gebleicht und auf Wasserbasis bedruckt.

Deshalb ist die daraus gefertigte Kinderkleidung zu 100 Prozent giftfrei.

Das ist gut für den Menschen.

Und es ist gut für die Bienen. Und deshalb ist es einmal mehr gut für den Menschen.



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