Honig für's Baby? - Lieber nicht

Honig für's Baby? - Lieber nicht

Sense Organics Baby-Wissen – Teil 1

Honig wirkt leicht entzündungshemmend. Das ist seit dem Altertum bekannt. Weil er ein Naturprodukt ist, gilt er als gesund und viele Menschen ziehen ihn dem kristallinen Industriezucker vor. Vor allem zeichnet er sich durch eine milde Süße aus. Das mögen wir Menschen. Schon immer und auch bereits im Säuglingsalter.

Doch genau hier liegt die Gefahr. Denn Honig kann bei Babys zu einer lebensgefährlichen Atemlähmung führen. Aber warum ist Honig für Babys eine Gefahr und für ältere Kinder und Erwachsene nicht? Um das zu verstehen muss man sich den Weg des Honigs von der Blüte bis zu uns vor Augen führen:

Fleißige Bienen sammeln Pollen und Nektar und kommen dabei auch mit den Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum in Kontakt. Dieses Bakterium gibt es überall in unserer Umgebung, beispielsweise im Boden, in Erde oder Staub.

Diese Bakteriensporen tragen die Bienen nun in ihren Stock, aus dessen Waben dann später der Honig herausgeschleudert wird.
Weil er ein Naturprodukt ist, ist er nicht hitzebehandelt.

Wenn wir ihn zu uns nehmen gelangen also auch die Sporen des gefährlichen Bakteriums in unseren Darm.
Nach einem Bericht des WDR gehen Experten davon aus, dass sich in etwa fünf Prozent des Honigs diese Bakteriensporen finden lassen.

Für ihre Dissertation an der Georg-August-Universität in Göttingen untersuchte Thi Lam An Vu das Vorkommen von Clostridium-botulinum-Sporen in Honig- und Säuglingsnahrungsproben aus Vietnam und Deutschland und kam zu dem Ergebnis:
Zwei von 46 in Deutschland gekauften Proben enthielten Clostridium-Botulinum-Sporen.

Ältere Kinder und Erwachsene haben bereits eine wehrhafte Darmflora, die mit den wenigen Sporen der Clostridium-Botulinum-Bakterien leicht fertig wird und dafür sorgt, dass es sich nicht im Darm einnisten kann.

Bei Babys ist das Team aus guten Abwehrbakterien aber noch nicht so leistungsfähig. Außerdem haben Säuglinge erst am Ende des zweiten Lebensjahres die gleichen Magensäurewerte wie Erwachsene.

Das bedeutet, dass in ihrem Darm die Sporen auskeimen können. Die daraus entstehenden schlechten Bakterien vermehren sich dann rasend schnell.
Schlecht sind sie deshalb, weil sie das giftigste Gift der Welt produzieren: Botulinum Toxin – auch bekannt als Anti-Falten-Mittel Botox.
Nur einem Gramm davon reicht aus, um eine Million Menschen zu vergiften.

Chlostridium Botulinum von CDC/Larry Stauffer, Oregon State Public Health Laboratory - Centers for Disease Control and Prevention's Public Health Image Library

Weil sich das Botox-Bakterium in der noch nicht fertig ausgebildeten Darmflora von Babys gut ausbreiten kann, produziert es genau dieses Gift.
Es erzeugt bei den Säuglingen Muskellähmung, so dass sie nicht schlucken, saugen und kaum den Kopf halten können.
Auch die Augenlider können herunterhängen oder die Augen fallen immer wieder zu.

Die Vergiftung kann so weit gehen, dass auch die Atemmuskulatur gelähmt wird, so dass die Babys nicht mehr Atmen können und sterben.

Fazit: Eine vom Honigverzehr verursachte Botox-Vergiftung bei Babys ist zwar sehr selten Trotzdem hat sich das Bundesamt für Risikobewertung mit den Gefahren aus der Umwelt für Säuglinge beschäftigt und rät, Kindern unter einem Jahr keinen Honig zu geben.



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